Die Vorfreude auf den Ausritt ist groß – strahlender Himmel, eine sanfte Brise und gut gelaunte Stallkolleginnen. Die Pferde werden gesattelt, der gemeinsame Ausritt geplant. Reiten wir heute zum See oder galoppieren wir über die Felder?
Doch während deine Reiterfreundinnen ungeduldig auf dich und dein Pferd warten, spielt sich in deinem Kopf eine andere Szenerie ab. Die Gedanken überschlagen sich: Was, wenn ich mein Pferd bei der Galoppstrecke nicht kontrollieren kann? Die Unsicherheit wächst. Beim letzten Ausritt war mein Pferd nervös, gestresst, und die Angst vor einem möglichen Sturz quält mich.
Die Vorfreude weicht der Unsicherheit und Angst. Ehrlich gesagt, würde ich heute lieber nicht ausreiten. Aber was denken die anderen über mich? Halten sie mich für überängstlich und überfordert?
Das Phänomen des „Kopfkinos“ ist vielen Reitern bekannt. Statt das Erlebnis im Sattel zu genießen, überlagern Unsicherheiten die Gedanken. Doch wie kann man das Kopfkino stoppen und die innere Ruhe im Reitsport finden?
Verständnis für das Kopfkino
Es geht nicht nur um die üblichen Tipps zur mentalen Entspannung im Sattel. Wir sollten den Mechanismus hinter dem Kopfkino verstehen. Die Psyche produziert dieses Kopfkino aus Angst, die Kontrolle zu verlieren, und der verzweifelten Suche nach Sicherheit.
Das Wichtige hierbei ist zu erkennen, dass unser Gehirn uns entweder erlebte Erfahrungen aus der Vergangenheit liefert oder abschätzt, was eventuell passieren könnte. Unsere Gedanken schwirren permanent zwischen Vergangenheit und Zukunft hin und her, jedoch nicht im Hier und Jetzt – dem entscheidenden Zeitpunkt, in dem dein Pferd Fragen stellt.
Die Auswirkungen im Sattel
In kritischen Situationen, wie dem Waldstück mit Waldarbeitern, hält dein Pferd im Idealfall Rücksprache mit dir. Doch deine Gedanken sind woanders, und dein Pferd erkennt das. Es sucht nach Antworten, doch du bist beschäftigt mit dem Hin- und Herüberlegen.
Das Pferd empfindet Unsicherheit und ergreift gegebenenfalls selbst die Initiative. Der Teufelskreis ist erneut bestätigt: „Wusste ich es doch, ich habe keine Kontrolle, keine Sicherheit.“
Erkennst du diesen Teufelskreis? Macht das für dich Sinn?
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